Pädagogisches Konzept

München, 12.07.2024

Die Spielgruppe Mini Kubus e.V. ist eine Eltern-Kind-Initiative und wird vom Stadtjugendamt der Landeshauptstadt München gefördert.

Öffnungszeiten

Die Spielgruppe ist von Montag bis Donnerstag von 8:30 Uhr bis 13:00 Uhr geöffnet. Die beiden Betreuerinnen sin in dieser Zeit anwesend, benötigen aber 10 Minuten am Morgen Aufbauzeit und 15 Minuten am Mittag um mit den abholenden Eltern das Spielzeug wieder einzuräumen.

Bringzeit: 8:40 Uhr bis 9:30 Uhr. Danach ist ein Bringen nur in vereinzelten Ausnahmefällen möglich. 

Abholzeit: 12:30 Uhr bis 12:45 Uhr

Gruppenstruktur

Die Gruppe besteht aus 10 Kindern im Alter von etwa 1 ½  Jahren (stabiles Laufen ist Voraussetzung), bis zum Eintritt in den Kindergarten. 

Kosten

Die Mitgliedschaft beträgt momentan  300,- € (4 Tage). Einmalig ist mit Eintritt ein Spielgeld in Höhe von 200,- € zu entrichten.

Räumlichkeiten

Die Spielgruppe hat eine ca. 46 qm große Spielfläche (Gruppenraum, Vorraum und Gang) angemietet. Zum Haus gehört ein großer Hof, z.T. mit Bäumen bewachsen. Dort wird im Freien gespielt (Sandkasten, Fahrzeuge etc. sind vorhanden). 

Personal

Die Spielgruppe ist täglich mit 2 Mitarbeiterinnen besetzt. Das Personal besteht aus

einer dipl. Kinderkrankenschwester und SAFE – Mentorin, 

einer dipl. Erzieherin und Pekip- Gruppenleiterin

Nach Bedarf sind Elterndienste geregelt (z.B. bei Krankheit,  Urlaubsvertretung, Fortbildung).

Ankommenszeit

Jedes Kind bekommt bei uns seine individuelle Ankommenszeit. Dabei orientieren wir uns an der bedürfnisorientierten Beziehungszeit. Zusätzlich fließen Theorien des Berliner und Münchener Modell, sowie SAFE Elemente in die Willkommensphase ein.  

Zu Beginn der Ankommenszeit steht ein vorab geführtes Gespräch. Eltern, Team und Kind haben die Möglichkeit sich im Gespräch kennenzulernen und Wünsche bzw. Erwartungen zu äußern.

Die Ankommenszeit orientiert sich an dem individuellen Tempo der Kinder und ihren Familien, um eine sichere Beziehung zu uns und der Gruppe aufbauen zu können. In den ersten Tagen wird das Kind von einem Elternteil 1,5 bis 2 Stunden in der Spielgruppe begleitet. Der Impuls für die erste kurze Trennung (Max. 15 Minuten) kommt von dem Kind, den Eltern und dem pädagogischen Fachpersonal. Dabei berücksichtigen wir auch die Situation der gesamten Gruppe. Die Dauer der Begleitung durch die Eltern, sowie die Zeit, die das Kind ohne Eltern in der Gruppe verbringt, richtet sich nach den persönlichen Bedürfnissen des Kindes.

Die Willkommenszeit ist dann abgeschlossen, wenn sich das Kind sicher aufgehoben fühlt, Beziehungen eingeht und zunehmend aktiver am Gruppengeschehen teilnimmt.

Pädagogische Schwerpunkte

Die pädagogische Arbeit basiert auf den situativen Ansatz.

Prinzipien der Montessoripädagogik und Elemente der bedürfnisorientierten Pädagogik fließen in die tägliche Arbeit ein. Unsere Leitlinie ist die Förderung der emotionalen, sozialen, kognitiven und motorischen Kompetenzen der Kinder. Die Selbstwirksamkeit und Resilienz des Kindes werden dadurch gestärkt.

Grundlagen:

Rhythmus und Wiederholung 

Nachahmung

Freies Spiel und Materialarbeit

Natur und Bewegung

Freiheit und Regeln

Rhythmus und Wiederholung:

In wiederkehrenden Abläufen vermittelt sich dem Kind die langsame Bewegung aller lebendigen Vorgänge auf der Welt. Der Tag beginnt mit dem Sonnenaufgang, ist ausgefüllt durch die verschiedenen Mahlzeiten, Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten des Tages und endet mit Dämmerung und Dunkelheit. Das Jahr befindet sich im Wechsel der Jahreszeiten mit ihren spezifischen Wachstumsprozessen wie sähen, wachsen, blühen, reifen und sterben. Das Erkennen dieser Rhythmen ermöglicht dem Kind, sich in einem größeren Zusammenhang mit allem Leben auf der Erde zu verstehen und seinen eigenen Platz zu finden. Wir stellen im Singen, Geschichten erzählen, Basteln mit Naturmaterialien, Spaziergängen und Feiern von Festen immer wieder die Verbindung mit den größeren Rhythmen des Lebens her. Täglich wiederkehrende Abläufe und Rituale vermitteln den Kindern der Spielgruppe Sicherheit und Geborgenheit.

Nachahmung:

Kinder lernen stark über Nachahmung, sowohl von Gleichaltrigen als auch von Erwachsenen. Wir beobachten und beteiligen uns aktiv am Tagesablauf in der Spielgruppe. Wir singen, spielen, kneten, malen mit den Kindern, machen Brotzeit mit ihnen und begleiten sie bei allen Aktivitäten. Die Beteiligung erfolgt mit Zurückhaltung und ohne Anforderung. Das Kind darf in der Materialarbeit selbst bestimmen, was es arbeitet, wir können Anregungen geben oder Anregungen vom Kind aufnehmen. Wir basteln oder malen ihm keine perfekten Bildnisse vor, sondern beschäftigen uns mit den Grundformen und -farben. Sowohl durch die Konzentration der Erwachsenen auf das Material und die Beschäftigung als auch durch Singen verstärken wir die Ruhe und Konzentration in der Gruppe.

Freies Spiel und Materialarbeit:

Je nach Alter des Kindes gestalten sich das freie Spiel und die Materialarbeit unterschiedlich. Während die kleinen Kinder noch stark beobachten und die Materialien erkunden und ausprobieren, lebt das größere Kind sein Spiel zielgerichteter nach eigenen Ideen aus. Wir unterstützen die kleineren Kinder dadurch, dass wir uns im freien Spiel zu ihnen setzen, ihnen beim Spielsachen erkunden helfen, mitspielen oder einfach interessiert zuschauen.  

In der Materialarbeit gibt es sowohl täglich wiederkehrende Betätigung (Malen, Kneten) als auch wechselnde Betätigung passend zu Geschichten und Jahreszeit (Malen mit dem Pinsel, Basteln einer Herbstlandschaft). Dieses Angebot fördert die Fingerfertigkeit und hilft dabei, den Umgang mit Werkzeugen zu erproben und zu lernen.

Natur und Bewegung: 

Bewegung spielt eine zentrale Rolle bei Lernprozessen des Kindes.

Die Räumlichkeiten der Spielgruppe bieten durch die langen Gänge und der Turnhalle viele Bewegungsmöglichkeiten für die Kinder, die sich so, auch nach konzentrierter und sitzender Betätigung, immer wieder entfalten können. 

Das letzte Drittel unseres Tagesablaufs besteht überwiegend aus Bewegungsangeboten für die Kinder. Bei sehr schlechter Witterung bewegen wir uns in den Räumen, bieten dort Turnmöglichkeiten oder Bewegungsspiele an. 1x wöchentlich nutzen wir die Turnhalle und bieten dort gezielte Bewegungsanreize an.

Spaziergänge in die nähere Umgebung sind ein fester Bestandteil unseres Spielgruppenalltags. Unterwegs begegnen wir der Natur im Wandel der Jahreszeiten ebenso wie Menschen, Blumen, Bach und Straße und beziehen diese in unseren Tag mit ein.

Freiheit und Strukturen:

Die Kinder können sich den ganzen Vormittag über frei entfalten. Regeln schränken die eigene Freiheit dort ein, wo sie den Entfaltungsspielraum anderer Kinder stört, Verletzungsgefahr birgt oder Spielsachen und Einrichtung kaputt macht. Unsere Strukturen werden altersgerecht vermittelt, nach Möglichkeit mittels positiver Verstärkung In der Materialarbeit gibt es wenig Regeln (Knete soll man nicht essen/werfen), da die Kinder sonst in der Ausübung ihrer Kreativität gehindert werden und das Interesse an der Arbeit mit dem Material verlieren. 

Tagesstruktur/-ablauf  

Im Tagesablauf sind feste Strukturen und Rituale wichtig. So werden z.B. viele Tagespunkte durch ein Lied eingeleitet. Je nach Alter des Kindes verändert sich die Teilnahme an diesen Ritualen. Während die kleineren Kinder eher ruhig zuhören, zuschauen und aufnehmen, beginnen die Größeren, den immer wiederkehrenden Rhythmus auszufüllen, übernehmen anspruchsvollere Rollen und bringen sich stärker ein.

Der Tag in der Spielgruppe beginnt mit Ankunft, Begrüßung und freiem Spiel. Verschiedene Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten sind für die Kinder aufgebaut. Die Freispielzeit ist ein wichtiger Zeitraum für die Entwicklung des Sozialverhaltens und für die Entfaltung des selbstständigen Spielens. 

Anschließend sammeln wir uns mit einem Lied, machen einen Morgenkreis, bei dem jahreszeitliche Lieder, Fingerspiele und Ähnliches gesungen werden. Dann zählen wir gemeinsam alle Kinder und waschen uns die Hände. 

Danach versammeln wir uns zur Brotzeit am großen Tisch. Mit einem Tischspruch beginnen wir das gemeinsame Essen, wir reichen uns die Hände und wünschen uns  einen guten Appetit. Während des Essens wird auf das Essen selbst wie auch auf die soziale Situation geachtet. Jedes Kind kann die Brotzeit für sich ausklingen lassen.

 Die Eltern geben ihren Kindern eine gesunde und ausgewogene Brotzeit mit. 

Anschließend bieten wir Materialarbeit entsprechend der Jahreszeit an. Es gibt die Möglichkeit zu Einzel- und gemeinsamer Arbeit. Danach wird die Spielgruppe aufgeräumt. 

Den Spielgruppentag beenden wir in der Regel draußen. In Ausnahmefällen wie z.B. extreme Witterungsverhältnisse bleiben wir in den Gruppenräumen.

Partizipation

Die Kinder sollen das Einrichtungsgeschehen im Rahmen des Möglichen und altersentsprechend selbst mit gestalten dürfen. Schon in der Ankommenszeit wird die Länge der Eingewöhnung mit vom Kind individuell bestimmt. Sie dürfen sie sich selbst ihre Bezugsperson aus dem Team aussuchen. 

In der Freispielzeit entscheiden sie selbständig, gegebenenfalls mit der nötigen Unterstützung, mit was und wem sie spielen.

Beim Essen entscheidet jedes Kind ob, was und wieviel es essen will. Ist ein Kind satt, darf es vom Tisch aufstehen und sich ein ruhiges Spiel suchen.

Bei Bastelprojekten darf das Kind selbst entscheiden, ob es dieses Projekt mitmachen will.

Schutzauftrag

Der §8 des SGB VIII umfasst den allgemeinen Schutzauftrag gegenüber Kinder und Jugendlichen.

In einer Grundvereinbarung mit der Stadt München hat sich der Träger der Spielgruppe Mini Kubus e.V. verpflichtet diesen Auftrag zu erfüllen. Wenn das Wohl eines Kindes durch Misshandlung oder Vernachlässigung im körperlichen wie im seelischen Bereich gefährdet ist, hat das pädagogische Personal die Aufgabe, in enger Kooperation mit den öffentlichen Jugendhilfeträgern zu handeln.

Durch vertiefende Fortbildungen des Teams zu dieser Thematik ist der Schutzauftrag gegenüber den Kindern in kompetenter Weise sichergestellt.

Jeder Mitarbeiter ist verpflichtet, dem Arbeitgeber alle 5 Jahre ein  erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.

Ein detailliertes Schutzkonzept liegt vor.

Zusammenarbeit mit den Eltern

Tür und Angelgespräche sind zeitlich begrenzt und werden an die jeweilige Situation angepasst. Elterngespräche werden nach Bedarf und  Terminabsprache durchgeführt. 

Mitwirkung der Eltern 

Gemäß der Satzung treffen sich die Vereinsmitglieder regelmäßig sowohl zu Mitgliederversammlungen als auch Elternabenden, um wichtige Belange der Spielgruppe zu besprechen.

Die Eltern übernehmen einzelne Ämter und Aufgaben, die für den reibungslosen Ablauf der Spielgruppe notwendig sind.

Im Krankheitsfalle gibt es einen Vertretungsdienst durch die Eltern. Dieser wird durch das Elternamt „Vertretungsdienst“ organisiert.